Landwirtschaft und Wasserschutz in einer Beregnungsregion Niedersachsens - Feldtag im LK Uelzen
Landwirtinnen und Landwirte aus den Wasserschutzgebiets-Kooperationen, Studenten der Universität Göttingen und Beraterinnen und Berater sowie interessierte Wasserversorger folgten am 22. Mai der Einladung der Landwirtschaftskammer, des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG)und des Niedersächsischen Landesamtes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf das Versuchsfeld in Hamerstorf (Landkreis Uelzen).
Im Mittelpunkt des Feldtages „Landwirtschaft und Wasserschutz“ stand der Grundwasserschutz. Im Jahr 2014 wurde der Versuch im Hamerstorf angelegt, in dem Verfahren zum grundwasserschutzorientierten Ackerbau geprüft werden. Dabei wird in dem vom Land Niedersachsen finanzierten Versuch eine „Konventionelle“ mit einer „Wasserschutzfruchtfolge“ in mehreren N-Düngungsstufen und verschiedenen Düngungsformen verglichen.
Es zeigt sich, dass am Standort Hamerstorf die Wirkung der untersuchten Fruchtfolge u.a. mit Kartoffel und Braugerste - auf die N-Auswaschung größer, ist als die der N-Düngungshöhe. Untermauert wird dies durch die Ergebnisse von aufwändigen Sickerwassermessungen auf Nitrat, die das LBEG vorstellte. Wichtig ist, geringe Herbst-Nmin-Werte zu Beginn der winterlichen Sickerwasserperiode im Boden zu erreichen. In der Wasserschutzfruchtfolge wurde hierzu mit einer dauernden Begrünung gearbeitet. Wichtigste Maßnahme ist der Anbau von Zwischenfrüchten, die den Bodenstickstoff konservieren und vor Auswaschung schützen. In einer weiteren Station ging es daher speziell um den Zwischenfruchtanbau. Eine der Fragen: Wie kann auf Sandböden in den „Roten Gebieten“ eine Zwischenfrucht ohne Düngung etabliert werden? Mischungen mit Leguminosenanteil von ca. 30%, z.B. Ölrettich+Wicke, stellen eine Möglichkeit dar, um dichte Zwischenfruchtbestände zu etablieren, die Nährstoffe konservieren, Beikräuter unterdrücken und die Bodenfruchtbarkeit steigern..
In der Region um Uelzen darf die Beregnung nicht fehlen, stellt sie doch im Nord-Osten Niedersachsens eine der wichtigsten ertragssichernden Maßnahmen dar. Doch wie wirkt sie sich auf den Grundwasserschutz aus? Auf dem Beregnungsversuchsfeld der LWK in Hamerstorf wurden entsprechende Ergebnisse vorgestellt. Die Beregnung ermöglicht auch in Trockenjahren sichere Erträge. Dies führt dazu, dass die gedüngten Nährstoffe sicher entzogen werden und Nährstoffüberschüsse nach der Ernte vermieden werden. Damit ist die gezielte Beregnung eine weitere wichtige Maßnahme zur Vermeidung von Nährstoffauswaschungen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Beregnungsmengen an den Bedarf der Anbaukulturen und die örtlichen Erfordernisse angepasst werden.
Die Ergebnisse wurden an den einzelnen Stationen lebhaft diskutiert. ‚Wir benötigen solche Veranstaltungen und Diskussionen, um uns weiterzuentwickeln‘, so einer der anwesenden Landwirte.
Die Feldtage auf den verschiedenen Wasserschutzversuchsstandorten sind ein wichtiges Instrument, um die regionalen Versuchsergebnisse mit der Landwirtschaft zu diskutieren und in die Praxis umzusetzen. Regelmäßig werden daher auch die berufsbildenden Schulen eingeladen, um auch das Thema Wasserschutz in der Ausbildung zu unterstützen.
Autor: Dr. Jürgen Grocholl, Landwirtschaftskammer Niedersachsen
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