Wasserschutz im Fokus: Impressionen der Feldtage im Oktober
Zwischenfrüchte lockten zum Informationsaustausch auf die Flächen der Feldversuche zu Düngerecht und Wasserschutz - viel los an den Versuchsstandorten der landesweiten Aufgaben.
Wasserschutz und Zwischenfrüchte, zwei Veranstaltungen in Wehnen und eine in Schwüblingsen standen im Oktober im Fokus. In Wehnen informierten sich BerufschülerInnen, LandwirtInnen und BeraterInnen bei Feldbegängen über Düngung und Zwischenfruchtanbau zum Schutz der Ressource Wasser. Interessierte BürgerInnen und LandwirtInnen aus Schwüblingsen besichtigten den neuen Feldversuch vor ihrer Haustür.
Rund 25 BerufsschülerInnen der BBS 3 Oldenburg haben sich am 11. Oktober 2023 am Versuchsstandort Wehnen über reduzierte N-Düngung und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Zwischenfrüchten als Maßnahmen zum Wasserschutz informiert. Zunächst lautete das Motto: ran an den Pürkhauer-Bohrstock. Die Wasserschutzberaterin der LWK Niedersachsen, Anna-Lena Becker, führte mit den SchülerInnen eine Nmin-Probenahme zum Stickstoffgehalt im Boden bis 0,9 m Tiefe durch und diskutierte die aktuellen Nmin-Ergebnisse. Wolfgang Klahsen (Düngebehörde) informierte die SchülerInnen im Anschluss über die aktuellen Versuchsergebnisse aus dem Zwischenfruchtversuch am Standort Wehnen und die rechtlichen Vorgaben zur Düngung von Zwischenfrüchten.
Die Auswirkungen auf die ausgebildete Wurzelmasse verschiedener Zwischenfruchtmischungen konnten eindrücklich gezeigt werden. Alle Zwischenfruchtmischungen reduzieren den Stickstoffgehalt im Boden vor Winter deutlich und helfen den Nitrataustrag zu reduzieren. In der Abschlussdiskussion wurde deutlich, dass erfolgreicher Zwischenfruchtanbau und die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen, mit Hilfe der richtigen pflanzenbaulichen Stellschrauben, gut zusammenpassen.
Am 13. Oktober 2023 folgte der nächste Feldbegang, nun in der geografischen Mitte Niedersachsens am Standort Schwüblingsen. Im Rahmen des Wassertages - von den Schwüblingser LandwirtInnen organisiert - konnten sich die BürgerInnen aus Schwüblingsen und weitere Interessierte rund um das Thema Wasser und gewässerschonende Bewirtschaftung informieren. Auch der neue Feldversuch für düngerechtliche und wasserschutzrechtliche Fragestellungen war, neben dem Wasserwerk und der regionalen Wasserschutzberatung, ein zentraler Anlaufpunkt für alle Wolfgang Klahsen von der Düngebehörde erläutere den BesucherInnen den Versuchsaufbau und die Vorteile von Zwischenfrüchten für den Wasserschutz. Die vielfältigen Aufgaben der Düngebehörde und die regionalen Versuche zum Düngerecht und Wasserschutz in Niedersachsen hinterließen einen positiven Eindruck bei den BesucherInnen.
Zurück nach Wehnen: zwanzig Kooperationslandwirte der Trinkwasserschutzkooperation Lingen, Vertreter des Wasserversorgungsunternehmens, Betriebsleiter aus der Gebietskulisse Wasserrahmenrichtlinie sowie BeraterInnen informierten sich am 25. Oktober 2023 über die aktuellen Ergebnisse zur reduzierten N-Düngung und Zwischenfruchtanbau als wirkungsvolle Maßnahmen im Wasserschutz. Andrea Knigge-Sievers (Düngebehörde) erläuterte zunächst das Tätigkeitsfeld der Landesweiten Aufgaben nach § 28 NWG und führte die TeilnehmerInnen in das Spannungsfeld Düngung und Wasserschutz ein. Im Anschluss informierte Andrea Knigge-Sievers auf dem Versuchsfeld über die aktuellen Versuchsergebnisse zum Zwischenfruchtanbau am Standort Wehnen. Die Wasserschutzberaterin der LWK Niedersachsen, Anna-Lena Becker, gab praktische Hinweise zum Zwischenfruchtanbau.
An einer weiteren Station präsentierte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), vertreten durch Dr. Norbert Bischoff und Arne Brummerloh, die Ergebnisse der Sickerwasseruntersuchungen auf Nitrat am Standort. Insbesondere die Installation und Funktionsweise der verbauten Saugsondenanlage traf auf ein reges Interesse der TeilnehmerInnen. Mithilfe einer mitgebrachten Saugsonde wurde die Funktionsweise der Anlage von Arne Brummerloh demonstriert.
Nach einem Mittagessen ging es in die Scheune der Versuchsstation. Bei einer Tasse Kaffee informierte Bernd Schlagge im Rahmen des Projektes MuD NIRS über die Potentiale der NIRS-Technik zur Nährstoffermittlung in Wirtschaftsdüngern und präsentierte die eingesetzte Technik aus den Versuchsvorhaben des Projektes. Im Anschluss berichtete die Projektmitarbeiterin Christin Meyer aus dem Projekt MuD Slurry Upgrade über Möglichkeiten zur Wirtschaftsdüngeraufbereitung sowie die Wirksamkeit der aufbereiteten Wirtschaftsdünger. Karl-Gerd Harms richtete abschließend den Fokus der TeilnehmerInnen auf die Gülle-Unterfußdüngung zu Mais und stellte aktuelle Herausforderungen der Praxis und Einsparungsmöglichkeiten von zusätzlichem Mineraldünger und Ergebnisse zur Düngung mit Mikronährstoffen dar.
Wir haben Ihr Interesse an den Ergebnissen geweckt? Melden Sie sich gerne bei uns zu einem Feldtag an oder informieren Sie sich über die Dokumente im Downloadbereich zu den vorgestellten Ergebnissen.
Downloads
Kontakte
Andrea Knigge-Sievers
landesweite Aufgaben im kooperativen Trinkwasserschutz §28 NWG
Wolfgang Klahsen
Wasserschutzversuche im Rahmen der landesweiten Aufgaben §28 NWG
27. Arbeitskreis Wasserschutz gem. §28 NWG in Oldenburg
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