N-Dynamik im Boden, Sickerwasseruntersuchungen und Fakten zur Wirtschaftsdüngerausbringung am Standort Schickelsheim - Berufschüler:innen informieren sich
Wie wirkt sich die Höhe der Stickstoffdüngung auf die N-Dynamik im Boden, die N-Auswaschung in das Sickerwasser und die Erträge und Qualitätsparameter aus? Welche Mineraldüngeräquivalente sind für Wirtschaftsdünger in Ackerbauregionen anzusetzen?
Diese und weitere Fragen stellten sich am 20.06.2022 interessierte Berufschüler:innen, Landwirt:innen und Behördenmitarbeiter:innen auf dem Feldtag zum Thema Landwirtschaft und Wasserschutz in Schickelsheim. An drei Stationen wurden Ergebnisse aus Versuchen vorgestellt, fachliche Grundlagen vermittelt und Fragen beantwortet.
In Schickelsheim wird der Wassserschutzversuch zum Einsatz von organischen Nährstoffträgern auf einem sehr guten Ackerstandort - auf einer pseudovergleyten Parabraunerde aus Löss, mit einer Ackerzahl von 79 und einer effektiven Durchwurzelungstiefe von 110 cm - durchgeführt. Der mittlere Jahresniederschlag liegt bei 604 mm.
Der Wasserschutzversuch mit den o.g. Fragestellungen ist in Schickelsheim folgendermaßen aufgebaut:
Im Rahmen der Wasserschutzversuche ist der Herbst-Nmin-Wert ein wichtiges Bewertungskriterium für den potenziellen Austrag von Nitrat über Winter in das Sickerwasser und dann in das Grundwasser. Ziel der grundwasserschonenden Landbewirtschaftung ist es möglichst geringe Herbst-Nmin-Werte zu erreichen.
Die o.g. Aussagen zur N-Dynamik in einer Winterraps-Winterweizen-Wintergerste-Fruchtfolge können für diesen Standort anhand eines Zwischenfazit getroffen werden. Für belastbare Ergebnisse sind – auch vor den Hintergrund der Trockenjahre 2018/19 - weitere Untersuchungsjahre notwendig.
Vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) wurde an einer Station mit praktischer Anschauung der Aufbau einer Sickerwasseranlage erklärt und die Ergebnisse der Sickerwasseruntersuchungen vorgestellt.
Diese vorläufigen Schlussforgerungen können gezogen werden:
- die N-Austräge waren in den Sickerwasserperioden 2018/19-2021/22 sind sehr gering, da wenige Sickerwasser anfiel
- die Anpassung der Fruchtfolge hat einen großen Einfluss auf den N-Austrag als die Anpassung der Düngung
- die Nitratkonzentrationen im Sickerwasser waren unter Raps höher als unter dem Getreide
Neben weiteren Grundlagen zu den Versuchen (Warum gibt es eine feste N-Düngungsstufen in den Versuchen? Wie leite ich die/eine Mineraldüngeräquivalente ab?) wurden an einer weiteren Station rechtlichen Besonderheiten der organischen Düngung erklärt. So ist bei einer Planung der aufzubringenden Wirtschaftsdüngermenge immer der Nährstoff, der zuerst abgedeckt wird, begrenzend. Aus diesen Vorgaben errechnen sich für das folgende Beispiel folgende Ausbringungsmengen:
Zum Abschluss wurden die verschiedenen Versuchsvarianten mit der N-Düngestaffel und benachbarte Pflanzenschutzmittelversuche mit informativer Begleitung von Herrn Ulrich Rosigkeit als Leiter der Versuchsstation in Schickelsheim und den Sachverständigen der Bezirksstelle besichtigt.
Informationen, z.B. zu weitergehenden Fragen, z.B. wie Mineraldüngeräquivalente ermittelt werden oder wie sich der Nmin-Verlauf über den genannten Fruchtfolgezyklus 2019-21 darstellt, entnehmen Sie bei Interesse bitte dem Handout und den auf dem Feldtag gezeigten Postern im Downloadbereich.
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Kontakte

Andrea Knigge-Sievers
landesweite Aufgaben im kooperativen Trinkwasserschutz §28 NWG
0441 801-431
Wolfgang Klahsen
Wasserschutzversuche im Rahmen der landesweiten Aufgaben §28 NWG
0441 801-453

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