Düngebehörde

Grundwasserschutz durch dauerhafte Begrünung - Feldversuch am Standort Hamerstorf

Webcode: 01044359
Stand: 01.07.2025

Seit 2014 werden am Versuchsstandort Hamerstorf (LK Uelzen) die Auswirkungen unterschiedlicher Fruchtfolgegestaltungen und N-Düngung auf die Stickstoffdynamik im Boden, den N-Austrag mit dem Sickerwasser sowie Ertrag und Qualitäten der angebauten Kulturen untersucht. Der vorliegende Abschlussbericht gibt einen Überblick über die Ergebnisse der Versuchsjahre 2014 - 2021 (Auswaschungsperioden 2014/2015 bis 2021/2022). Mit dem Versuchsjahr 2023 wurde eine neue Fruchtfolge etabliert, deren Ergebnisse in einem separaten Bericht veröffentlicht werden. 

Wasserschutzversuch am Standort Hamerstorf
Wasserschutzversuch am Standort HamerstorfKaren Peters

 

Die Versuchsanlage in Hamerstorf ist als zweifaktorielle Spaltenanlage angelegt.

Mit einem Faktor für die Fruchtfolgegestaltung (konventionell vs. grundwasserschutzorientiert) und einem Faktor für die N-Düngung.

Die grundwasserschutzorientierte Fruchtfolge zeichnet sich durch eine dauerhafte Begrünung (Zwischenfrucht, Untersaat) der Ackerfläche aus.

 

 

 


Wasserschutzversuch am Standort Hamerstorf
Wasserschutzversuch am Standort HamerstorfKaren Peters

 

Im Mittel der Versuchsjahre 2014 bis 2021 zeigte sich, dass die Produktivität der grundwasserschutzorientierten Fruchtfolge geringer war als die der konventionellen, ohne dass gleichzeitig eine Senkung der mittleren N-Austräge mit dem Sickerwasser erreicht wurde. Ursache hierfür war einerseits die dauerhafte Begrünung in der grundwasserschutzorientierten Fruchtfolge, die die Bewirtschaftung erschwerte und insbesondere im zweiten Fruchtfolgezyklus zu deutlichen Ertragseinbußen bei Kartoffel (z. B. durch Drahtwurmbefall) und Silomais führte.

Zudem erhöhte der hohe Eintrag an organischem Material vermutlich das N-Mineralisationspotential und insbesondere mittel- bis längerfristig den N-Austrag. Zudem konnte die aufgrund der Andüngung der Untersaaten in Summe höhere N-Düngung in der grundwasserschutzorientierten Fruchtfolge nicht durch höhere N-Abfuhren über die Untersaaten kompensiert werden, so dass höhere N-Bilanzsalden die Folge waren.

 

 


Nach Abschluss des Versuchsjahres 2021 fand eine Anpassung des Wasserschutzversuchs am Standort Hamerstorf statt. Es wurde eine regionaltypische Fruchtfolge etabliert und die Zuckerrübe in die Fruchtfolge integriert, die den regional weniger vorhandenen Silomais ersetzt. Außerdem folgt nun nach der Kartoffel eine Sommerung, einmal mit Begrünung über Winter und einmal mit Schwarzbrache.