Am 26.05.2025 trafen sich auf dem Feldtag in Schickelsheim Berufsschüler/ -innen, Berater/ -innen, Landwirt/ -innen und Vertreter/ -innen aus der Wasserwirtschaft um sich über aktuelle Themen zum Einsatz organischer Nährstoffträger, Pflanzenbau und Pflanzenschutz sowie zu Ergebnissen des Feldversuches zum Wasserschutz und Düngerecht am Standort Schickelsheim zu informieren.
Feldtag in Schickelsheim am 26.05.2025Lea BallWie wirkt sich unterschiedlich hohe N-Düngung auf den Ertrag und die Qualität der angebauten Kulturen Winterraps, Winterweizen und Wintergerste aus? Wie wirken Wirtschaftsdünger im Vergleich zu Mineraldüngern in Ackerbauregionen? Und ändert sich mittelfristig durch organische Dünger die N-Dynamik im Boden des langjährig mineralisch gedüngten Standortes? Diese Fragen beantwortete Wolfgang Klahsen, LWK Niedersachsen, bei der Vorstellung der Ergebnisse des Feldversuches, der bereits seit sechs Jahren am Standort durchgeführt wird.
Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), vertreten durch Dr. Annegret Fier und Linda Noltemeyer, stellte die Standorteigenschaften sowie die Ergebnisse der Sickerwasseruntersuchungen des Feldversuchs vor. Sie beantworteten die Frage, wie sich die unterschiedlichen N-Düngungshöhen der angebauten Kulturen sowie der Station Ergebnisse des WasserschutzversuchsDorothea FlassigEinsatz von organischer und organisch-mineralischer N-Düngung auf die Nitratkonzentration im Sickerwasser auswirken. Am Standort Schickelsheim wurden hierzu, analog zu den anderen niedersächsischen Versuchsstandorten, Saugsonden in 80 cm Bodentiefe installiert, um das Sickerwasser während der Sickerwasserperiode über Winter zu sammeln. Die Funktionsweise der Saugsonden wurde den Teilnehmenden vor Ort anschaulich demonstriert.Station Standortvorstellung und Ergebnisse der Sickerwasseruntersuchungen (LBEG)Lea Ball
Mithilfe der ermittelten Ertrags- und Qualitätsdaten der Kulturen in Kombination mit den regelmäßig erhobenen Nmin-Werten sowie der gemessenen Nitratkonzentrationen im Sickerwasser lässt sich für die Fruchtfolge am Standort gezielt ableiten, wie sich die (reduzierte) N-Düngung auf das Betriebsergebnis, den Stickstoffvorrat im Boden und die Qualität des Sickerwassers auswirken.
Station Aktuelles aus Pflanzenbau und PflanzenschutzJanine KelkenbergAn einer weiteren Station präsentierten Dr. Holger Kreye und Dr. Christoph Wedde, beide Team Pflanze der Bezirksstelle Braunschweig, aktuelle Empfehlungen zum Pflanzenbau und Pflanzenschutz. Unter anderem wurden derzeitige Herausforderungen im Ackerbau, wie das Auftreten der Schilf-Glasflügel-Zikade, mithilfe von Anschauungsmaterial dargestellt und mögliche Maßnahmen diskutiert.
Jobst Gödecke vom Praxislabor Ackerbau präsentierte Möglichkeiten zur effizienten Stickstoffausbringung unter Einsatz eines teilflächenspezifischen Düngerstreuers. Dr. Harm Drücker vom Fachbereich Landtechnik der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erläuterte ergänzend den Einsatz der NIRS-Technologie (Nahinfrarotspektroskopie) zur präzisen Nährstoffbestimmung und -ausbringung bei Wirtschaftsdüngern und stellte dazu aktuelle Versuchsergebnisse des Projekts „MuD NIRS“vor.
Station Landtechnik, Praxislabor AckerbauLea Ball
Station WirtschaftsdüngerDorothea FlassigAuch die rechtlichen Rahmenbedingungen beim Einsatz von organischen Nährstoffträgern sowie die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung bei der Anwendung wurden erläutert und diskutiert. Karen Peters, LWK Niedersachsen, informierte über die gesetzlichen Vorgaben, die beim Einsatz von Wirtschaftsdüngern zu beachten sind. Christin Meyer, LWK Niedersachsen, stellte Ergebnisse aus dem MuD „Slurry Upgrade“ vor, welches sich mit der Aufbereitung organischer Nährstoffträger befasst. Im Fokus stand hier die Separation von Wirtschaftsdüngern zur Erhöhung der Transportwürdigkeit und die ermittelte N-Effizienz. Zudem stellte Kristin Böning, LWK Niedersachsen, erste Ergebnisse aus dem MuD „Säure+ im Feld“ vor. Dieses Projekt legt den Fokus auf die Reduktion von Ammoniakemissionen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern durch Hinzugabe von Schwefelsäure. So soll die N-Effizienz erhöht und Nährstoffverluste minimiert werden.
Abgerundet wurde das Programm durch eine Live-Ammoniak-Messung, die von Helmut Döhler (Demonetzwerk Projekt "Säure+ im Feld') vor Ort durchgeführt wurde und den positiven Einfluss der Ansäuerung eines Gärrests auf die Reduzierung der Ammoniakemissionen bei der Ausbringung hervorhob.
Feldtag Landwirtschaft und Wasserschutz SchickelsheimKaren PetersEine inhaltliche Zusammenfassung finden Sie im Handout des Feldtags (s. Downloadbereich).
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