Düngebehörde

Reduzierung der Nitratbelastung - Ökolandbau als wirksame Strategie?

Webcode: 01043896
Stand: 30.01.2025

In Niedersachsen stellt die Belastung des Grundwassers mit Nitrat und Abbauprodukten von Pflanzenschutzmitteln nach wie vor eine Herausforderung dar. Als Ursache wird häufig die intensive Landwirtschaft, die durch einen hohen Viehbesatz, sowie den Einsatz mineralischer, leicht löslicher N-Düngemittel und chemischer Pflanzenschutzmittel gekennzeichnet ist, genannt. Kann der Ökolandbau, der ohne Mineraldüngereinsatz auskommt und eine flächengebundene Tierhaltung vorgibt, eine wirksame Strategie zur Reduzierung der Nitratbelastung in Wasserschutzgebieten sein?

Versuchsstandort Belm am Feldtag, 28.06.2024
Versuchsstandort Belm am Feldtag, 28.06.2024Lea Ball
Das Projekt „Öko-WSG Belm“, durchgeführt von der Hochschule Osnabrück mit einer Laufzeit von fünf Jahren und finanziert von dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz untersuchte die Auswirkungen der Umstellung auf ökologischen Landbau auf die Nitratauswaschung und die Ernteerträge in einer viergliedrigen Fruchtfolge im Wasserschutzgebiet Belm-Nettetal. Ein zentraler Fokus lag auf der effizienten und verlustarmen Nutzung des im Kleegras fixierten Stickstoffs über die gesamte Fruchtfolge. 

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts wurde aufgrund akuteller Diskussionen um Pflanzenschutzmittel auf die Untersuchung mechanischer Beikrautregulierung gelegt und begleitend Streifenversuche auf Praxisbetrieben (konventionell und ökologisch wirtschaftend) angelegt.

Die Ergebnisse des Versuchs ergaben eine Reduktion der Nitratauswaschung unter ökologischer Bewirtschaftung im Vergleich zur vorherigen konventionellen Bewirtschaftung (im Rahmen des Modell- und Pilotprojekts Belm-Nettetal; Projektergebnisse sind hier einzusehen). Eine Anpassung des Kleegrasumbruchtermins an den kurz- bis mittelfristigen N-Bedarf der Folgefrucht ist jedoch entscheidend, um eine effiziente und verlustarme Nutzung des fixierten Stickstoffs zu gewährleisten. 

Die mechanische Beikrautregulierung in Silomais und Wintergerste resultierte in keiner Stimulierung der N-Mineralisation und führte im Vergleich zur chemischen Kontrollvariante nicht zu verminderten Erträgen, obwohl insbesondere in Mais ein höheres Beikrautwachstum im Vergleich zur Kontrollvariante beobachtet wurde. Um eine ausreichende Bekämpfung der Beikräuter zu gewährleisten sind weitere Maßnahmen, wie bspw. Fruchtfolgeplanung, Bodenbearbeitung und deren Interaktionen zu beachten. 

Alle Ergebnisse des Versuchs der Hochschule Osnabrück finden Sie im Abschlussbericht. 

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Logo landesweite Aufgaben § 28 NWG, VersucheDorothea Flassig